Zum Safer Internet Day 2023 veröffentlichen die Datenschutzbeauftragte und die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) das neue Online-Lehrmittel «Meine Daten, meine Spuren» auf datenschutzlernen.ch. Nach den international preisgekrönten Lektionen von «Geheimnisse sind erlaubt», die sich an 4- bis 8-jährige Kinder richteten, erhalten Lehrpersonen nun auch pfannenfertige Unterrichtseinheiten für den Zyklus 2 des Lehrplans 21. «Es ist unsere Aufgabe, das Bewusstsein für das Menschenrecht auf Privatsphäre und Datenschutz zu fördern. Damit tragen wir zu einem selbstbestimmten Leben in einer digitalen Umwelt bei», sagt die Datenschutzbeauftragte Dominika Blonski.
Die Fähigkeit, sich selbstbestimmt und kritisch in der digitalen Umwelt zu bewegen, ist eine Voraussetzung für das erfolgreiche Leben in der Informationsgesellschaft. Auf der Website datenschutzlernen.ch stehen jetzt die ersten beiden Lehrmittelbände der Reihe «Selbstbestimmt digital unterwegs» kostenlos zur Verfügung.
Das vorliegende Modul «Meine Daten, meine Spuren» konzentriert sich auf Aspekte für die Altersstufe 9 bis 13 Jahre. Zuvor war «Geheimnisse sind erlaubt» erschienen, das sich an die Kinder im Zyklus 1 des Lehrplans 21 richtete. Die Unterrichtseinheiten für die 13- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler folgen im Sommer 2023. Während der ganzen Volksschulzeit eignen sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Reihe «Selbstbestimmt digital unterwegs» grundlegendes Wissen zum Thema Privatsphäre an. Inhaltlich wie methodisch stehen die Sensibilisierung für das Thema Privatsphäre und Datenschutz, die Persönlichkeitsbildung und die Erweiterung der eigenen Handlungsfähigkeit im Vordergrund.
«Meine Daten, meine Spuren» setzt in einem Alter an, in dem Kinder erstmals selbstständig das Internet und die sozialen Medien erkunden. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich auf spielerische und kreative Weise mit Themen wie Videoüberwachung, Onlinewerbung und Privatsphäre im Internet auseinander. Sie werden sich ihrer persönlichen Datenspuren bewusst und lernen, wie es gelingen kann, sich zwischen Anonymität und der Nachverfolgbarkeit dieser Informationen möglichst selbstbestimmt und reflektiert zu bewegen.
Da sich die technischen Anforderungen in Zeiten der Digitalisierung rasant verändern, fokussieren die Lehrmittel bewusst nicht auf technisches Wissen und toolbezogene Fähigkeiten. Vielmehr wird eine reflektierte Grundhaltung gefördert. Im Vordergrund stehen Kompetenzen, die Kindern ermöglichen sollen, sich in verschiedenen, sich immer wieder neu gestaltenden Situationen selbstbestimmt, (selbst-)verantwortlich und kritisch zu verhalten.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre eigene Haltung hinterfragen, ausloten und stärken. Sie lernen ihre Rechte und Pflichten kennen und dass diese Rechte aktiv eingefordert werden dürfen. So wird das Interesse der Heranwachsenden an gesellschaftlicher Partizipation ernst genommen und ihnen in geschütztem Rahmen ermöglicht, die erforderlichen Kompetenzen zu erwerben.
Die Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus Medienpädagogik und Datenschutz ergab inhaltlich dichte und pädagogisch vielfältige Lektionen mit Hörgeschichten, Rollenspielen und Detektivaufgaben. Dabei reicht die thematische Bandbreite von Fragen rund um personenbezogene Daten und Datensparsamkeit über die Themen Überwachung und digitale Selbstverteidigung bis hin zu rechtlichen Aspekten wie der informationellen Selbstbestimmung.
Die Unterrichtsmaterialien basieren auf den Best-Practice-Richtlinien des Arcades Project der Europäischen Union. Dieses fasst wesentliche Inhalte zum Datenschutz und zum Schutz der Privatheit für ein schulisches Curriculum zusammen.
Die Lancierung des Lehrmittels «Meine Spuren, meine Daten» findet im Rahmen der Aktionstage vom Europäischen Datenschutztag am 28. Januar bis zum Safer Internet Day am 7. Februar statt. Weitere Aktivitäten sind Veranstaltungen wie die Data Privacy Art Days, eine Sensibilisierungskampagne in Kinos und die Publikation einer Online-Lernumgebung. (Medienmitteilung vom 07.02.2023)