Der Fotograf Jean-Vincent Simonet hat für die Datenschutzbeauftragte eine Bilderwelt geschaffen. Sie illustriert die digitale Welt, den Kontrollverlust der Menschen und ihr Bedürfnis nach Schutz.
«Die künstlerische Bearbeitung vermittelt ein starkes und farbenfrohes, aber auch beunruhigendes Gefühl: Überall im Kanton Zürich ist jeder Mensch mit dem Schutz der Privatsphäre und dem Datenschutz konfrontiert. Dies gilt auch für alle Organisationen, die Verwaltung und die Unternehmen.»
Jean-Vincent Simonet
Mit besonderen Drucktechniken und analogen und digitalen Manipulationen schuf Simonet grafische Verformungen. Sie illustrieren die digitale Welt, den Kontrollverlust der Menschen und ihr Bedürfnis nach Schutz. Die Bilder verwenden eine gesättigte Farbpalette, mit der Technologie in verschiedenen Situationen dargestellt wird, von Videoüberwachung und Gesichtserkennung bis hin zu komplexeren Begriffen wie Künstliche Intelligenz und Datenschutz.
«Seine analogen Aufnahmen bearbeitet der Fotograf oft auf besondere Weise, indem er sie auf Oberflächen druckt, auf denen sie nicht vollständig trocknen können, und sie in Bäder aus Wasser und Chemikalien einlegt. Die daraus resultierenden Veränderungen und Verfremdungen verknüpfen sich mit der rauschhaften Abfolge der Bilder zu einer metaphorischen Visualisierung eines veränderten Bewusstseinszustands oder, anders gesagt, einer zwangsläufig fragmentarischen Erinnerung an das Erlebte.»
Danaé Panchaud, Direktorin und Kuratorin Photoforum Pasquart Biel
2015, 2017 und 2018 wurde Jean-Vincent Simonet vom Bundesamt für Kultur mit dem Designpreis ausgezeichnet.
Die Arbeit von Jean Vincent Simonet ist durch dynamische Kompositionen geprägt, die alte fotografische Techniken mit neuen digitalen Retuscheverfahren kombinieren. Wie ein digitaler Maler kreiert er sehr physische Werke, indem er bisweilen die Oberfläche zerstört. Gleich einer modulierbaren, sich überlagernden Bildmasse konzipiert er seine Bilder und schafft so eine ganz eigene Bildwelt.
Aus dem Bericht der Jury der Schweizer Kulturpreise
Jean-Vincent Simonet (geb. 1991) schloss 2014 sein Fotografiestudium an der Lausanner Kunsthochschule ECAL ab. Er lebt in Paris und Zürich, wo er seinen Arbeiten zwischen Auftragsfotografie, Editorials und persönlichen Erkundungen nachgeht.
Jean-Vincent Simonet verbindet in seinen Werken analoge Fotografien, digitale Techniken, Collagen und Montagen mit bemerkenswerter Flüssigkeit. Seine Arbeit kennzeichnet sich durch ein Gefühl der Reizüberflutung, Überschwänglichkeit und enormen Informationsdichte. Körper und Dekor, Natur und Künstlichkeit, Posen und Emotionen kollidieren und verschmelzen zu einer Poetik des Exzesses, die die Grundlage für die Recherche des Fotografen bildet.