30 Jahre Datenschutzgesetzgebung im Kanton Zürich - Ohne Datenschutz keine Freiheit
Von Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger über Regierungspräsidentin Natalie Rickli und den Kantonsratspräsidenten Jürg Sulser bis Alt-Regierungsrat Markus Notter: Rund 200 Gäste feierten gestern das 30-jährige Jubiläum der Datenschutzgesetzgebung im Kanton Zürich.
Die Datenschutzbeauftragte Dr. Dominika Blonski unterstrich die Bedeutung des Datenschutzes für unsere Gesellschaft.
«Datenschutz ist wie ein Regenschirm», erklärte die Gastgeberin und Datenschutzbeauftragte Dr. Dominika Blonski an der Jubiläumsfeier zu 30 Jahren Datenschutzgesetzgebung im Kanton Zürich. «Wir schützen nicht die Daten. Wir schützen die Menschen, die unter dem Schirm stehen.» Und weiter unterstrich sie die Bedeutung des Datenschutzes für unsere Gesellschaft: «Es braucht die persönliche Freiheit für einen liberalen Rechtsstaat. Nur so funktioniert unsere Demokratie.» Dem schloss sich die Forscherin Dr. Anna Jobin von der Universität Freiburg i.Ü. an: «Datenschutz ist kein Selbstzweck. Datenschutz ist wie Kleidung. Niemand würde ohne Kleider aus dem Haus.» Die menschliche Autonomie sei schliesslich ein Grundrecht.
Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger fokussierte auf Digitalisierung in der Kultur. Er beklagte die Schablonisierung der Kultur durch die Digitalisierung. «Wir müssen uns fragen, ob die Digitalisierung unsere Dienerin oder unsere Dirigentin ist», fügte er kritisch an. «Menschen dürfen nicht zu reinen Vollzugsorganen von Algorithmen werden.»
Der ehemaligen Datenschutzbeauftragten Dr. Bruno Baeriswyl (v.l.), Moderatorin Elena Wagen und Alt-Regierungsrat Dr. Markus Notter diskutierten über die schwierige Anfänge vor 30 Jahre.
Alt-Regierungsrat Dr. Markus Notter verriet im Gespräch mit dem ehemaligen Datenschutzbeauftragten Dr. Bruno Baeriswyl Details aus den Anfängen des Datenschutzgesetzes im Kanton Zürich und erntete im Publikum einige Lacher mit seiner gewohnt markigen Wortwahl: «Es war ein holpriger Start vor 30 Jahren, aber heute ist es einigermassen in Ordnung.» Was aber unbedingt noch fehle, sei die Integration der Aufsicht über das Öffentlichkeitsprinzip in die Behörde der Datenschutzbeauftragten. «Aus unerklärlichen Gründen ist das damals aus dem Gesetz verschwunden» fügt er mit einem Augenzwinkern an.
Regierungspräsidentin Natalie Rickli und Kantonsratspräsident Jürg Sulser unterstrichen die positive Entwicklung des Datenschutzes im Kanton Zürich und zeigten die vorbildliche Umsetzung auf.
Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger sinnierte über Digitalisierung, Werte und Kultur.
Regierungspräsidentin Natalie Rickli überbrachte die Grussworte des Regierungsrats.
Kantonsratspräsident Jürg Sulser zeichnete die historische Entwicklung des Datenschutzes nach.
Dr. Anna Jobin führte allen Anwesenden die Grenzen von KI deutlich vor Augen.
Alt-Regierungsrat Dr. Markus Notter (v.l.), Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger, Kantonsratspräsident Jürg Sulser, Datenschutzbeauftragte Dr. Dominika Blonski, Regierungspräsidentin Natalie Rickli, ehemaliger Datenschutzbeauftragter Bruno Baeriswyl
Umrahmt wurde der Anlass im Landesmuseum mit humoristischen Einlagen der Stand Up Comedian Reena Krishnaraja.